Heute brachen wir zum letzten Tag in Tokyo und der
Rundreise insgesamt auf. Zuerst besuchten wir den ‚Tsukji-Fischmarkt‘. Die
Geschichte des Marktes reicht bis ins 16.Jahrhundert zurück. Waren früher der
Groß- und Einzelhandelsfischmarkt gemeinsam auf diesem Gelände, so wurde der
Großmarkt vor einigen Jahren eher an den Stadtrand abgesiedelt, sodass hier nur
mehr der Fischmarkt für den Einzelhandel zu finden ist.
Tausende Menschen drängten sich durch den Markt, um zu
essen, zu kaufen oder auch nur zu schauen. Hier gibt es nicht nur Fisch,
sondern auch Fleisch und Gemüse. Und von jeder Art gibt es unzählige
Variationen, von denen wir die meisten noch nie zuvor gesehen haben.
Als nächstes stand der letzte Tempelbesuch auf dem
Programm. Der ‚Asakusa- bzw. Sensoji Tempel‘ wurde bereits 645 n.Chr. gegründet
und zählt zu den schönsten, ältesten und meistbesuchten Tempeln in Tokyo.
Zwischen dem ersten und zweiten Tempeltor erstreckt sich eine 200 Meter lange,
mit vielen Geschäften bestückte und noch mehr Menschen vollgestopfte Straße.
Hauptanziehungspunkt ist die ‚Hondo-Haupthalle‘, in der
die Göttin der Gnaden ‚Kannon‘ verehrt wird. Natürlich muss auch hier alles in
Gold gehalten sein.
Auf dem Tempelgeländes gibt es, wie immer, auch einen
kleinen Park und einige andere kleine Tempel, Schreine und Statuen.
Weiter wanderten wir durch die Stadt und kamen dabei auf
die ‚Kappabasi-Straße‘. Diese Straße ist dafür berühmt, dass man hier alle
möglichen Speisen zu kaufen bekommt. Klingt nicht sehr aufregend, ist es aber
doch. Denn die Gerichte, die man hier erhält, sind aus Plastik und werden von
Restaurants gekauft und in deren Schaufenstern aufgestellt, um den Kunden genau
zu zeigen, was in ihren Küchen wie zubereitet wird.
Der nächste Besuch galt, dem auf Elektronik
spezialisierten Einkaufsviertel ‚Akihabara‘. Dort gibt es vom kleinen Elektroshop
hin bis zu riesigen Elektrokaufhäusern alles, was das Elektronikherz begehrt.
Schon allein die Werbung an den Häuserfassaden ist sehenswert.
Nun wurde es Zeit für eine kleine Pause. Unser
Veranstalter lud uns dazu in das ‚maidreamin‘-Restaurant ein bzw. zahlte
zumindest den Eintritt. Das Besondere an diesem Lokal ist, das man von jungen,
kurzgeschürten Mädchen bedient wird. Bei jeder Bestellung, die sie an den Tisch
bringen, sagen sie einen Spruch auf und animieren die Gäste zu antworten und
dabei wie Kindergartenkinder in die Hände zu klatschen. Dramatisch dabei ist,
dass die Mädchen dabei mit einer hohen Fistelstimme reden bzw. kreischen,
sodass man meint, das Trommelfeld platzt. Aber den Einheimischen gefällt dies
und sie machen auch begeistert mit. Wir hatten auch noch das zweifelhafte Glück
einer kleinen Show beiwohnen zu können. Die Musik war laut, die Stimmen schrill
und die tänzerischen Fähigkeiten der Mädels hielten sich in Grenzen. Deshalb
schafften wir es nicht, die ganze Vorstellung durchzuhalten und verließen
vorzeitig dieses Etablissement.
Mittlerweile war es später Nachmittag geworden und Zeit,
wieder in unser Hotel zurückzukehren. Dort konnten wir uns etwas erholen und
für die Abendaktivitäten vorbereiten. Kurz nach 18:00 machten wir uns auf, um
in der Nähe der ‚Shibuya-Kreuzung‘ Abend zu essen. Chris hatte wieder ein
spezielles Lokal für den letzten Abend ausgesucht. Diesmal war es ein
besonderes All-you-can-eat-Lokal. Man holt sich Salat und Beilagen vom Buffet
und bekommt vom Kellner dünne Fleischscheiben auf den Tisch gestellt. Vorher bringt
er noch eine Schüssel voll warmer Suppe, die man auf der Ceranplatte am Tisch
heiß macht. Dann gibt man seine Ingredienzien in die Suppe, lässt alles köcheln
und holt es sich heraus, wenn man glaubt es sei speisefertig. Eine interessante
Art zu essen. Wie schon auf der ganzen Reise: alles hat allen gut geschmeckt.
Den letzten Abend wollten wir auf eine besondere Art
ausklingen lassen und wechselten deshalb in eine Karaoke-Bar. Wir bekamen einen
eigenen Raum zugeteilt und konnten dann eine Stunde lang ungehemmt Karaoke
singen. Diverse Ton-, Bild- und Videoaufnahmen von diesem Ereignis werden
hoffentlich niemals an die Öffentlichkeit gelangen.
Damit war unser Urlaub nun eigentlich zu Ende und wir
machten uns auf den Weg zu unserem Hotel, um zu packen. Dabei genossen wir noch
einmal die Menschenmassen und die Vielzahl an Leuchtreklamen.
Kurz vor dem Hotel erhielten wir von Lufthansa die
Nachricht, dass unser Flug von 11:40 auf 13:40 verlegt wird. Nun müssen wir das
Hotel nicht schon um 6:45, sondern erst um 9:00 verlassen. Ob sich aufgrund der
Verspätung unser Anschlussflug nach Wien dann noch ausgeht, wird sich zeigen.
Unsere heutige komplette Tagesroute: